Ökopolder Neue Fahrt

Unser Renaturierungsgebiet Ökopolder Neue Fahrt ist direkt am Wasserstraßenkreuz in Minden zu finden.

Hier haben wir Ende 2015 begonnen, zunächst den Kies aus einer zuvor brachliegenden Fläche zu entnehmen. Während der Kies veräußert wurde, wurden die Sande an Ort und Stelle wieder verspürt und so entstand eine naturnahe Insellandschaft neben der Weser.

Durch den direkten Durchbruch zur Weser kann frisches Flusswasser hinein fließen und die Auenlandschaft bleibt in Bewegung.

Dieser Austausch von Wasser und die direkte Anbindung hat natürlich auch einen großen Vorteil für die Bewohner unseres Renaturierungsgebiets: Vögel, Fische, Insekten und Co finden sich schnell in dem kleinen Paradies ein und können es ein Zuhause nennen.

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Flächengröße: 55.000 qm

Herstellung: 2018 bis 2019

Projektträger: Kändler-Held GmbH

Zuständige Genehmigungsbehörde: Bezirksregierung Detmold

Planung und Bauleitung: O.9 Landschaftsarchitekten Minden >>>

Hydrologie: Sönnichsen und Partner Minden >>>

Mitwirkung, Beratung: Weserfreunde Minden e.V. >>>

Öffentliche Mittel: 0,00 Euro

Die Weser ist ökologisch eine Katastrophe

Biologe Lothar Meckling im MT, 23.09.2019

Vor der Umwandlung bestand die Fläche aus reinem Grünland. Durch die verschiedenen Eingriffe im Bereich der Weser bestand hier keine Diversität hinsichtlich Pflanzen oder Tieren.

Schon während der Herstellung eroberten Flussregenpfeifer die offenen Kiesflächen für ihre Brut. Mit der Anbindung an die Weser erfolgte eine sofortige Besiedlung mit Weserfischen, was leicht an den sich einfindenden Fisch fressenden Vogelarten wie Gänsesäger, Haubentaucher und Kormoran zu erkennen war.

Die Geländeabsenkung und die Herstellung von Wasserflächen erfolgte durch die Gewinnung und den Abtransport von Kies, der von Sand, Steinen und Lehm getrennt wurde. Diese Materialen wurden zur Gestaltung der Auenlandschaft verwendet. Dabei entstanden Feuchtwiesen, Feuchtufer für die Ansiedlung von Röhrichten und Flachwasserzonen, in denen sich Laichkräuter ansiedeln, die Schutz für Jungfische und Libellenlarven bieten werden.

In Tiefere Wasserzonen können Fische überwintern oder Schutz bei Hochwasser finden. Es sind  Inseln entstanden, auf denen Vögel geschützt brüten können.

Das Beispiel „Ökopolder Neue Fahrt“ zeigt, wie sich optimale Ressourcennutzung und der wirtschaftlich motivierte teilweise Abbau von Kies mit Umweltzielen und Naturschutz durchaus verbinden lässt.

Inzwischen ist der Ökopolder von verschiedensten Pflanzen und Tieren bewohnt, die sich ganz natürlich dort angesiedelt haben.

Um die Fläche auf natürliche Art zu bewirtschaften, stehen dort inzwischen drei Rinder, die als „natürliche Rasenmäher“ verhindern, dass die Fläche verwaldet.